Review by Rock Times
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Black Hole Raven – CD-Review
8. August 2016
von Markus Kerren
Künstler: Black Hole Raven
Label: Contra Musik Produktion
Musikstil: Blues Rock, Hard Rock, Rock
CD-Review-Black Hole Raven-Same
Tja, so schnell sieht man sich wieder, könnte man da sagen. Gerade erst im Januar hatte unser Ulli das Album Hysterie & Alltag der Band Null Komma Null vorgestellt, für die ein gewisser Ralli Rock sowohl am Gesang wie auch den Instrumenten fast im Alleingang zuständig war. Und genau der legt nun unmittelbar mit der Debütscheibe seiner Combo Black Hole Raven nach. Für dieses Projekt hat er sich allerdings – durch Kai Neufang am Schlagzeug und Christoph 'Molly' Hautz am Bass – permanente Verstärkung mit an Bord genommen.
Und die drei Saarländer (aus dem Neunkirchener Raum) machen bereits mit dem Opener "No Devils" klar, worum es auf diesem gleichnamigen Erstwerk geht. Nämlich beinharten Rock der alten Schule, ohne runter-, ver- oder überstimmte Gitarren, ohne übertriebene Effekte oder ähnlichen Schnickschnack. Nach diesem ersten Rocker überrascht dann das sehr bluesige und auch sehr geil gespielte "Gone Away" durch seine Power und den extrem guten Sound, darüber hinaus mit ungefähr einhundert Tonnen an geballtem Feeling. Wow, das scheint ja eine richtige Wundertüte zu werden!
Die Abmischung ist klasse, denn einerseits kann man jedes einzelne Instrument locker raushören und verfolgen, andererseits vermengen sie sich wie selbstverständlich zu einem Ganzen. Gerade so, als wären sie noch nie getrennt gewesen und auch der Gesang von Ralli Rock ist perfekt in Szene gesetzt und eingebunden. Hier stören mich lediglich die zeitweisen Verzerrungen, aber das ist sicherlich reine Geschmacksache. Die zweite Nummer entwickelt sich hinsichtlich Arrangement und den unterschiedlichen Parts zu einem (im positiven Sinne) wahren Monster. Hier und da scheint zwar mal eine Tony Iommi-Gitarre oder eine melodische Anlehnung an Deep Purples "Mistreated" durch, was aber vollkommen legitim und lediglich ein Nebeneffekt ist.
Verwurzelt ist der Sound der Band ganz klar im Rock, im Hard Rock und im Blues der siebziger Jahre. Bei einem Songtitel wie "Lil' Soul Blues" dürfte es nicht wirklich überraschen, welche Stilistik hier im Vordergrund steht und erneut mit sehr viel Seele zelebriert wird. Der rockige Konter lässt in Form von "The Dirt" aber selbstverständlich nicht sehr lange auf sich warten. Saftige Riffs, ein pumpender, raumspendender Bass und sehr agile Drums bringen die Glieder zum Zucken und versetzen auch den Nacken in Schwingungen. Ebenfalls ein großes Plus der Saarländer: sie schaffen es neben den kantigen Riffs und dem rauen Gesang immer wieder, auch jede Menge Melodie ins Spiel zu bringen.
Ganz hervorragend als erste Single-Auskopplung eignen würde sich das sowohl wütende als auch tieftraurige "Heart For Sale", das punktgenau mit den gerade beschriebenen Eigenschaften aufwarten kann. Weitere coole Rocker hören auf Namen wie "Down The Drain", "Do Not Luv Me" oder "Don’t Cry", während "Welcome" den sehr atmosphärischen Abschluss bietet. Der allergrößte Anteil der Kompositionen stammt übrigens von einem gewissen Ralf Rabendorn, der – wie ich vermute – im wirklichen Leben natürlich Ralli Rock heißt. Oder umgekehrt, oder… ist aber auch ganz egal, wichtig ist jedenfalls, dass der Mann seinem Namen alle Ehre macht.
Und genau von jenem Ralli Rock wird übrigens ein bereits in Kürze erscheinendes Soloalbum angekündigt. Wahnsinnig produktiv, kann man da nur sagen. Aber wie dem auch sei, Black Hole Raven hat mit ihrem Debüt ein sehr starkes Rockalbum abgeliefert, das man auf jeden Fall mal antesten sollte. Speziell wenn man auch auf bluesige Klänge steht, denn die sind hier – ich wiederhole mich – ebenso in Hülle und Fülle vertreten. Abwechslungsreich – rockig – bluesig – gut!
Line-up Black Hole Raven:
Ralli Rock (guitars, piano, organ, synthesizer strings, percussion, vocals)
Kai Neufang (drums)
Christoph 'Molly' Hautz (bass)
Tracklist "Black Hole Raven":
1.No Devils
2.Gone Away
3.Down The Drain
4.Song For The Lost
5.Lil' Soul Blues
6.Don’t Cry
7.Heart For Sale
8.The Dirt
9.Do Not Luv Me
10.Welcome
Gesamtspielzeit: 51:01, Jahr: 2016
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